Wenn du wenig Platz in deiner Wohnung und vielleicht auch keinen Garten hast, aber einen effektiven Flüssigdünger, oder am Ende sogar ein wenig Humus für deine Pflänzchen, oder vielleicht auch für Freunde und Bekannte, herstellen und ganz nebenbei deine Bio-Abfälle entsorgen möchtest, dann kann ein Bokashi ideal für dich sein! Er liebt warme Temperaturen von 25 – 30 Grad und riecht, da er luftdicht verschlossen wird nur beim öffnen säuerlich.
Bei einem Bokashi handelt es sich eigentlich nicht um Kompostierung, sondern um Fermentierung in einem Eimer, der kaum größer als ein normaler Mülleimer ist (2 Mülleimer, wenn du ihn ohne Pausen verwenden möchtest). Trotzdem kann man ihn sich sehr gut zu nutze machen. Der Bokashi selbst kommt aus Japan. Und wer hätte es gedacht: Auch einen Bokashi kann man sich selber bauen. Die Anleitungen finden sich im Internet in Massen.
Welche Vorteile hat ein Bokashi?
- Er nimmt nicht viel Platz weg
- Man kann nichts überfüttern
- der Gang zur Biomülltonne entfällt
- der Restmüll durch gekochte Mahlzeiten verringert sich
- Er stinkt geschlossen nicht und geöffnet, wenn alles gut geht säuerlich vergoren (ok, auch das muss man mögen)
- In ihm lassen sich sogar gekochte Lebensmittel und Fleischreste, sowie Milchprodukte entsorgen, weshalb er sich zum Beispiel gut für Familien mit Kindern eignet, die ja gerne mal plötzlich doch keinen Hunger mehr haben.
- Es entsteht ganz automatisch Bokashi-Saft, ein sehr guter Flüssigdünger und gleichzeitig ein Pflanzenschutzmittel
- Der fertige Bokashi kann im Komposter zu Humus kompostiert werden, oder in Beete und Pflanzentöpfe eingearbeitet werden, da es sich um einen sehr guten Langzeitdünger handelt.
Wie funktioniert der Bokashi?
In einem Bokashi werden die Abfälle kleingeschnitten gesammelt, mit effektiven Mikroorganismen besprüht (Molke funktioniert angeblich auch, hat das jemand probiert?), mit Ferment und/oder ggf. Pflanzenkohle bestreut und angepresst. Danach wird der Bokashi-Eimer geschlossen, sodass kein Sauerstoff an die Abfälle gelangt. In diesem Fall arbeiten nämlich im Gegensatz zu den kompostierenden Varianten Milchsäurebakterien für dich. Dies wiederholst du, bis der Eimer voll ist und lässt ihn noch weitere 2-4 Wochen stehen, bis der Bokashi entgültig fertig ist. (Ein Zeichen dafür kann sein, dass immer weniger Flüssigkeit unten abgelassen werden kann.)
Während der gesamten Zeit solltest du alle paar Tage die Flüssigkeit unten über den angebrachten Hahn ablassen. Diese Flüssigkeit ist der Bokashi-Saft, welcher ein enorm guter Dünger ist. 50 ml auf 10 Liter reichen zum düngen. Du kannst ihn aber auch pur zum reinigen der Rohre nutzen.
Der fertige Bokashi ist übrigens weiterhin noch „stückig“. Wenn du ihn verwenden willst, dann vergrab ihn am Besten mit einer Hand breit Abstand von Pflanzen mit Erde vermengt im Garten, lässt ihn in einem Topf umgedreht draußen auf dem Beet stehen, oder gibst ihn auf deinen Komposthaufen, sodass er zu Humus werden kann.
Sollte sich während der Fermentierung weißer Schimmel bilden ist dies kein Grund zur Sorge. Dunkler Schimmel sollte allerdings nicht entstehen.
Was darf in den Bokashi?
Obst- und Gemüsereste
Rohe und gekochte Lebensmittel
Fleisch
Milchprodukte
Blumen
Kaffee- und Teesatz
ungespritzte Zitrusfrüchte
Bananenschalen
Eierschalen
Fettes oder zu Stärkehaltiges Essen
Holz
Schimmeliges
Papier
Knochen
Flüssigkeiten
gespritzte Zitrusfrüchte
Komposthaufen | Bokashi | Wurmkompostierung | |
Methode? | Kompostierung | Fermentierung | Kompostierung |
Was darf rein? | Obst- und Gemüseabschnitt gekochte Eierschalen Kaffee- und Teereste Essensreste (kein Fleisch, oder Milchprodukte) Holzasche Rasenschnitt Grünschnitt Sägemehl und Holzspähne Samenunkräuter ohne Samen Wurzeln und alte Erde | Sämtliche Küchenabfälle (roh und gekocht, inklusive Fisch und Fleisch) | Rohe Obst- und Gemüsereste altes Brot gekochte Eierschalen Tee- und Kaffeesatz Pappe und Papier (20%) Holzspäne Staub und Haare |
Wie wird befüllt? | Einfach aufschichten. | Abfälle zusammenpressen, damit möglichst wenig Luft zwischen den Abfällen ist | Einfach zugeben, etwas kleiner schneiden von Vorteil |
Dauer für erste Ergebnisse | Frischkompost: 8 Wochen Fertigkompost: 6 Monate Reifekompost: 2-3 Jahre | 4 Wochen | 4 Wochen |
Welches Ergebnis erhälst du? | Mit viel Aufwand lässt sich Komposttee gewinnen Frisch-, Fertig- und Reifekompost (Humus), welcher jederzeit bei Umschichtung geerntet werden kann. | Nährstoffreiche Flüssigkeit und Bokashi Masse, welche in ca. 2 Monaten ebenfalls zu Humus wird. Achtung, der volle Bokashi sollte noch weitere 2-4 Wochen geschlossen stehen. | Nährstoffreiche Flüssigkeit (Wurmtee) und fertiger Wurmhumus, sobald die Kiste voll und die Würmer weitergezogen sind. |
regelmäßige Pflege | Kaum Pflege nötig, außer regelmäßiges dazu- und umschichten | Tägliches zugeben von Mikrobenlösung/körnigen Fermentierern | Kaum Pflege notwendig, außer Überwachung des Milieus |
Idealtemperatur | Nicht relevant, aber vor Witterung geschützt. | 25-30C° | 15-25°C |
Geruch | Wenn alles stimmt nach Waldboden | sauer | Waldboden |
Regelmäßige Kosten | Keine | Effektive Mikroorganismen (EM) und Ferment | Keine |
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen, schau dir gerne auch die alternative Komposthaufen oder die Wurmkiste an.